Nach langer Vorbereitung ging die Fahrt Richtung Gardasee am 17. Oktober 2021 früh morgens los. Mit dabei, auf dem Weg Richtung Süden waren Alex und Jenny als Betreuer, Brice und ich. Der Plan eine Woche Training und danach die Teilnahme an der t293 Weltmeisterschaft in Torbole . Nach knapp 10 Stunden Autofahrt eröffnete sich uns dann das wundervolle Panorama des Gardasees. Auf dem Wasser schon die erste Techno-Trainingsgruppe und viele andere Windsurfer. Doch nach der Fahrt war keine Kraft mehr um aufs Wasser zu gehen, weswegen wir erstmal die Anlage, das Appartement, den Stellplatz und die Gegebenheiten anguckten.

Am ersten Tag in Torbole ging es dann nach Materialcheck und dem Aufbauen der Segel gegen 11 Uhr, noch mit dem Vento (Nordwind), für die erste Session aufs Wasser. Purer Spaß zweieinhalb Stunden Dauergleiten bis der Wind dann einschlief um dann einmal die Richtung um 180 Grad zu drehen. Nach ausgiebiger Mittagspause ging es dann nochmal mit den ersten Tipps und Tricks von Alex bei knapp 20 Knoten Ora Wind (Südwind) nochmal raus.

Und so ging es dann auch die ganze Woche weiter mit mal viel Wind und mal weniger Wind, stets mit wechselnder Richtung aus Nord (morgens VENTO) und Süd (ab mittags ORA). Parallel zu unserer Trainingswoche lief schon am Circolo der TWF Foil-World-Cup mit hauptsächlich deutschen Teilnehmern. Nach knapp 5 Trainingstagen startete der World-cup dann auch für Brice und mich in der Altersklasse U17. Mit uns starteten noch 2 Jungs aus Bayern: Lenny und Robin, sowie noch einige andere deutsche Starter in den anderen Altersklassen.

Samstags morgens begann der Tag mit der Registration und mit der damit anschließenden Materialkontrolle. Nachmittags ging es dann ein letztes Mal aufs Wasser vor der Weltmeistrerschaft. Der Sonntag begann mit der Eröffnungs-Parade durch den ganzen Ort. Über 300 Starter und Ihre Betreuer aus 40 Ländern ergaben ein farbenfrohes und lautstarkes Ensemble, ein einmaliges Ereignis zum Start der WM. Nachmittags gab es dann dass Practice Race, was gut war, um sich zum ersten Mal mit dem Start im großen Starter Feld und den großen Kursen vertraut zu werden. Unser Kurs war ca. 5 km vor unserer Basis ausgelegt!

Der eigentliche Beginn am Montag startete mit zuwenig Wind. Bis 13:00 Uhr mussten wir warten bevor wir aufs Wasser raus sind, die Startbereitschaft endete dann um 17 Uhr mit der ersten und einzigen Wettfahrt des Tages. Knapp 100 Starter waren in der U17 am Start, weswegen das Feld in 2 gleich große Gruppen getrennt wurde, die jeden Tag anders zusammengesetzt wurden. Der Dienstag startete deutlich früher als der Montag. Startbereitschaft ab 8:30 , weswegen wir schon um 7 Uhr dann, wie auch den Rest der Woche am Strand standen um unsere Segel aufzubauen . Die ersten zwei Rennen am Morgen liefen schon besser als das Rennen am Vortag (Plätze 37;40 in meiner Gruppe). Am Nachmittag kam dann der Wind nicht mehr richtig zurück was die Rennleitung aber nicht daran hinderte noch einen Start durchzudrücken. Wie bei allen meinen Leichtwindrennen kam ich nicht mehr rechtzeitig ins Ziel und bekam ein DNC.

Der Mittwoch kristallisierte sich als erster Starkwindtag heraus (mit bis zu 30 Knoten in den Böen ), und somit der erste Tag mit gutem Wind für mich und meine persönlichen Bedingungen. Aufgrund des starken Windes zogen wir direkt alle 3 Rennen durch (ich fuhr die Plätze 12, 32 und 38 heraus) und mussten keine Rennen mehr am Nachmittag fahren.

Bis zu 40 knoten, bei 13 Grad und einen halben Meter Welle. Mit diesen Messwerten ging es am Donnerstagmorgen aufs Wasser. Aufgrund der starken Bedingungen bestritten viele Athleten die Rennen nicht und ließen sich stattdessen vom Motorboot reinziehen. Für das Team Deutschland Rennen in der blauen Gruppe konnten Lenny und ich irgendwie alle Rennen bestreiten und ohne Schaden alle Wettfahrten ins Ziel bringen. Für mich ergab das so, die besten Positionen des ganzen Worldcups an diesem Tag (11; 8; 13). Wie schon am Tag zuvor fuhren wir am Nachmittag keine Rennen mehr. Der Freitag startete mit fast denselben Bedingungen, Wind und Welle wurde jedoch von Rennen zu Rennen schnell schwächer, sodass wir beim letzten Rennen nur noch 10 Knoten hatten. (Plätze 24 ; 31 und einen DNC im letzten Rennen).

Am Samstag fuhren wir noch zwei Rennen in denen ich auf den Plätzen 11 und 34 ins Ziel kam, und dann hieß es auch schon alles abbauen und wieder in den Hänger einladen. Abends ging es dann noch auf die Siegerehrung und danach zum gemeinsamen Abendessen mit den Bayern.

In Summe hatte ich 15 Wettfahrten und durfte daher meine 3 DNC Fahrten streichen. Im Endklassement beider Gruppen erreichte ich den 68. Platz bei der t293 Weltmeisterschaft. Schlussendlich bin ich sehr zufrieden mit meiner Platzierung und stolz darauf, dass ich jedes Rennen bestritten habe. Brice beendete die Weltmeisterschafft auf dem 74ten Platz. Lenny Friemel und und Robin Müller vom RC Chiemsee erreichten die Plätze 48 und 75. 

Was bleiben wird sind die Erinnerungen und Erfahrungen, die knappen und anstrengenden Rennen sowie die Erlebnisse neben dem Surfen und mit der Gruppe. Im direkten Vergleich mit den anderen hat uns vor allem noch die Erfahrung und der Umgang mit den teils extremen Bedingungen gefehlt, aber wir haben alle viel gelernt und uns innerhalb der Woche stark gesteigert. Eine enorme Entwicklung, wenn man bedenkt dass alles erst mit einem Training an Ostern begann. 

Vielen Dank an alle die uns und mich dabei unterstützt haben an der WM teilzunehmen. Insbesondere möchte ich nochmal ein extra Dankeschön an ALEX und JENNY sagen, denn ohne die beiden wäre die Teilnahme nicht möglich gewesen. 

Bis bald auf dem Wasser

Hang Loose – euer Max, November 2021